Die australische Sängerin Sia ist kein Unbekannter darin, großartige Popsongs für andere mitzuschreiben (siehe: „Titanium“ von David Guetta und Sia und Flo Rida). Aber ihr Solo-Tanz-Ausraster im Video zu „Cluster“ macht deutlich, dass sie dazu bestimmt war, eine ganz eigene Hitmacherin zu werden. Die Choreografie ist sowohl elegant als auch furchterregend und wechselt zwischen raffinierten Ballettbewegungen und chaotischen Krabbel- und Kratzbewegungen. Aber der atemberaubendste Moment kommt im Refrain, wenn Sias durchdringende Stimme in den Himmel greift und eine Melodie erklingt, die Matt Bellamy von Muse stolz machen würde.

Das Lied ist auch ein lyrisches Meisterwerk, das die Demoralisierung und Rationalisierung von Alkoholismus, Drogen und hedonistischen Exzessen detailliert beschreibt. Es ist eine Geschichte von Schuld, Scham und Leere, die für viele Menschen, die mit Sucht zu kämpfen haben, nur allzu real und nur allzu vertraut ist.

Es ist einer der wenigen aktuellen Popsongs, die sich so offen und ehrlich mit einem so rohen Thema auseinandersetzen. Das Musikvideo selbst, bei dem Daniel Askill Regie führte und Ryan Heffington die Choreographie übernahm, wurde auf YouTube mehr als 2,5 Milliarden Mal angesehen. Und in den Monaten nach seiner Veröffentlichung haben Sia und Maddie Ziegler den Song in zahlreichen US-Fernsehshows aufgeführt, darunter The Ellen DeGeneres Show, Late Night with Seth Meyers, Jimmy Kimmel Live!, Saturday Night Live und Dancing With The Stars.

Doch trotz der hysterischen Tanzszenen und der ätherischen Schönheit des Tracks sind nicht alle von der Originalproduktion beeindruckt. Das Schlagzeug zum Beispiel klingt etwas verschwommen und passt nicht ganz zur Kraft von Sias Gesang. Zum Glück hat Dev Hynes, der unter seinem eigenen Namen Blood Orange mit Künstlern wie Solange und Sky Ferreira zusammengearbeitet hat, einen offiziellen Remix veröffentlicht, der Sias Refrain auf ein neues Niveau hebt.

Der Remix entfernt das wummernde Schlagzeug und dämpft den Bass, fügt aber viel Hall hinzu, um dem Track ein zusätzliches Gefühl von Gewicht zu verleihen. Außerdem wird der Gesang durch einen Verzerrungseffekt gefiltert, der den hohen Tönen einen besonders angenehmen Klang verleiht. Und in seinen besten Momenten ist der Remix fast unheimlich.

Die Vollversion des Remixes steht auf iTunes zum Download bereit und ist die Zeit wert. Diese Woche ist es der TMN Hot 100 Heatseeker, was bedeutet, dass er im Vergleich zu seiner Konkurrenz den größten Aufwärtstrend in den Charts aufweist. Normalerweise ist dieser Platz neuen Hits vorbehalten, aber diese Woche bestehen 10 % der Top 10 aus älteren Songs, die wieder in die Charts aufgenommen wurden. Machen Sie sich also bereit, noch einmal von diesem Sia-Meisterwerk hypnotisiert zu werden.